Herbert Mochalski

deutscher ev. Geistlicher; Gegner des Nationalsozialismus; Geschäftsführer des Bruderrats der Bekennenden Kirche; ab 1956 einer der führenden Köpfe der kirchl. "Bruderschaften"

* 1910 Schlesien

† Januar 1993 Hannover

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 48/1962

vom 19. November 1962

Wirken

Herbert Mochalski wurde im Jahre 1910 in Schlesien geboren, war in der christlichen Pfadfinderschaft tätig und interessierte sich bereits auf der Hochschule stark für soziale und politische Probleme.

Als Gegner des Nationalsozialismus wurde er mehrmals von der Gestapo verhaftet. Als illegaler Pfarrer war er dann in Berlin tätig,seinen Freund Pastor Niemöller vertretend, der im KZ war.

M. ist heute Geschäftsführer des Bruderrats der Bekennenden Kirche, der seinen Sitz in Darmstadt hat, wo M. bis März 1961 auch als Studentenpfarrer wirkte. Im Sommer 1951 entstand eine "Aktionsgruppe Darmstadt" gegen die Remilitarisierung unter M.s Leitung der nach einem Aufruf bald weitere studentische Aktionsgruppen an anderen hochschulen folgten. Im Jahre 1954 trat M. als Sprecher bei einem Internat. Kongreß der EVG-Gegner in Paris auf.

Bezüglich der Pariser Verträge äußerte M. schließlich seine Meinung in einer Form, die Bischof Dibelius vor der Gesamtsynode im Frühjahr 1955 als eines Pfarrers unwürdig bezeichnete. Niemöller lehnte es jedoch ab, ihn disziplinarisch zu maßregeln ...